Die Kombination der farbtongleichen und der wertgleichen Harmonien kann harmonische Kombinationen höherer Ordnung erzeugen: Farbtonverschobene Harmonien, bei denen eine ursprünglich farbtongleiche Reihe auf mehrere benachbarte Farbtöne verschoben wird, und farbwertverschobene Harmonien, bei denen in ursprünglich wertgleichen Farbkreisen der Farbwert sukzessive verschoben wird.

Bei den Harmonien höherer Ordnung ist aber zu beachten, dass die Farben innerhalb des Farbtonkreises verschiedene Helligkeiten aufweisen: Gelb, ganz oben im Farbkreis, ist die hellste Farbe, die Gegenfarbe Blauviolett, ganz unten im Farbkreis, die dunkelste. Die dazwischen liegenden kalten Farben auf der linken Kreishälfte und die warmen Farben auf der rechten Hälfte sind in ihrer Helligkeit abgestuft.

Wird nun ein auf dem Farbkreis dunklerer Farbton so stark mit weiss aufgehellt, dass er heller erscheint als der auf dem Farbkreis hellere Farbton, so entsteht eine Inversion, also Umkehrung der Farbhelligkeiten, die bei vielen Farben als disharmonisch empfunden wird.

Das wärs – jetzt sind auch Sie ein Aemilius-Müller-Versteher bzw. eine -Versteherin. Zumindest in der Theorie. Und wie ist es in der Praxis? Machen Sie jetzt den Test!

Linke Hälfte: Ausschnitt aus dem Farbtonkreis (unten) und farbwertverschobener Farbkreis (oben)
Rechte Hälfte: Schwarzgleiche Reihe (links) und schwarzgleiche Reihe mit Farbtonverschiebung

Schwarzgleiche Reihe mit Inversion